Das etwas andere Interview

Hinweis: Es handelt sich hier um die ungekürzte Fassung des Interviews, die persönliche Anekdoten und umgangssprachliche Ausdrucksweisen enthält.

Red.: Lieber Herr Dr. Hergenröder, dieses Jahr begeht das Rechenzentrum sein 50-jähriges Jubiläum. Was kommt Ihnen da zu allererst in den Sinn?

GH: Dass ich auch gerne noch einmal fünfzig wäre [lachen]. Ja, was kommt mir in den Sinn? Wir hatten ja gerade schon drüber geblödelt. Fünfzig Jahre zurück war natürlich die Zeit der 68er, die Zeit der guten Rockmusik, und ich war gerade noch im Gymnasium [lachen]. Nee, stopp mal … also wir lassen es weiter laufen … das gilt aber nicht. Also, ich habe zu fünfzig Jahre rückwärts eigentlich wirklich nur beizutragen, dass ich damals noch Schülerlein war und in der Zeit – ich glaube es war drei Jahre später – meinen ersten Computer bekommen habe, der quasi noch von Hand betrieben war. Insofern war das schon ein Auftakt und eine gute Leistung meiner Eltern, dass sie mir den Rechner, der jetzt noch hier steht und betrachtet werden kann, geschenkt haben. Ja, das fällt mir eigentlich zuerst ein, wenn ich an 50 Jahre Rechenzentrum denke.

Red.: Waren Sie denn damals eher in der Beatles- oder in der Rolling-Stones-Fraktion?
GH: Um Gottes Willen, was für eine Frage. Beatles! Das ist so wie Helene Fischer heutzutage! [lachen] Vergleichbar, von der Qualität her, sozusagen. Ich war aber auch kein Rolling-Stones-Fan, weil die Stones auch nur ganz wenig können; die machen zwei oder drei Riffs und das war‘s dann. Wir hatten schon immer *gute* Musik gehört. Deep Purple, Uriah Heep [Pause] Ich bin schon ganz deppert. Wishbone Ash. Was hatten wir denn noch alles für schöne Sachen? Und vor allem Nektar. Das ist heute eine ganz unbekannte Band. Der Gitarrist ist leider letztes Jahr verstorben. Schnief. Ja, wir waren also schon immer, oder ich war schon immer in der Rockszene zu Hause. Und da gehören die Beatles sowieso nicht hin und die „Rollenden Steine“, naja, bedingt [lachen]. Sehr bedingt.

Red.: Gut, dann machen wir mal weiter, oder? Wie sind Sie ans Rechenzentrum gekommen?

EAI – RJE – Station Nürnberg 1974

GH: Ich hab den Fußweg hierher genommen und bin dann die Treppe hoch [lachen]. Das erste Mal am Rechenzentrum war ich 1978. Ich selbst hab damals den zweiten Bildungsweg gemacht in der Berufsoberschule in Nürnberg. Mein Schwager besuchte damals die Fachhochschule in Nürnberg. Dort gab es eine sogenannte RJE, eine Remote Job Entry-Station, die an den Großrechner angeschlossen war. Das war der einzige Rechner, den es hier im Hause gab. Der zweite Großrechner stand in unserem jetzigen Bunker, das war die TR440, an der mein Schwager programmierte. Mit ihm war ich damals das erste Mal am Rechenzentrum, ohne natürlich zu wissen, dass ich einmal Informatik studieren werde. Aber die Sache war für mich damals schon sehr interessant. Den Rechner mal zu sehen war schon klasse. Richtig angefangen habe ich hier dann ein Jahr später nach meinem Abitur, als Klassenbester natürlich [lachen]. Ich wollte eigentlich bis kurz vor dem Abitur Berufsschullehrer werden, weil ich ja die Lehre als Maschinenbauer gemacht hatte. Ich wollte Berufsschullehrer für Maschinenbau werden. Wir hatten dann aber in der 12. oder 13. Klasse das Fach Informatik und haben damals mit Olivetti-Maschinen programmiert und das Listing war auf so einem Streifen, wie man ihn heute noch an den Kassen bekommt. Das hat mir dermaßen Spaß gemacht, dass ich dann kurz vor dem Abitur noch umgeschwenkt bin. Also, was lernen wir daraus? Dass es echt wichtig wäre, IT möglichst bald in die Schulen zu bringen. Das ist das, was ich damals mitgenommen habe. Sonst wäre ich jetzt Berufsschullehrer. Tja, das wäre vielleicht auch lustig.

Hergenröder bei Promotionsfeier

Red.: Aber dann hatten Sie damals ja noch ordentlichen Informatikunterricht. Ich habe im Informatikunterricht Word und PowerPoint gelernt.
GH: Das hat mit Informatik ja auch nichts zu tun. Also wir haben wirklich ein Sampling programmiert und das war wirklich total pfiffig.
Red.: Sie sind also als studentische Hilfskraft ans Rechenzentrum gekommen?
GH: So tausendprozentig genau weiß ich das jetzt nicht mehr. Also ’79 habe ich angefangen zu studieren, dann hatte ich, wie immer, die besten Noten von allen, und war deswegen zeitig fertig, ich denke mal ’81 oder ’82 muss das gewesen sein. Was ich auf jeden Fall weiß, ist, dass ich meine Studienarbeit ’82 abgegeben hatte. Die lief schon hier am Rechenzentrum in der Abteilung Kommunikationssysteme. Und meine Diplomarbeit wurde durch Professor Hofmann betreut.

Red.: Seit dem Jahr 2000 sind Sie nun schon technischer Direktor am Rechenzentrum. Wie hat sich das Rechenzentrum in dieser Zeit in Ihrer Wahrnehmung gewandelt?

Rechenanlage CD 3300

GH: Es ist steil bergauf gegangen [lachen]. Naja, wie hat es sich gewandelt? Ganz am Anfang hatten wir nur einen „Dampfrechner“, 1978 waren es dann schon zwei. Die TR440 und die Control Data 3300. Jetzt haben wir zehntausende von Prozessoren, die untereinander vernetzt sind. Das ist natürlich ein gigantischer Ablauf, was sich da die letzten Jahre getan hat. Im Prinzip haben wir das Rechenzentrum vom reinen Rechnerbetrieb zu einem riesigen Dienstleistungsbetrieb ausgebaut.

Red.: Von der Rechnerherberge zum IT-Dienstleister also. Was zeichnet Ihrer Meinung nach das Rechenzentrum aus?
GH: Unser eigenes?
Red.: Ja, schon.
GH: Nachdem alle anderen ja auch irgendwelches Blech rumstehen haben, ist das Wichtigste für mich wirklich die Stimmung am Rechenzentrum. Die Zusammenarbeit ist wirklich das, was uns auszeichnet. Das ist wirklich ein Qualitätsmerkmal. Da sollten wir dranbleiben. Andere Firmen betreiben riesigen Aufwand, um ein Corporate-Identity-Gefühl aufzubauen – das ist bei uns systemimmanent und das ist einfach toll. Auf Wissenschaftsebene zeichnen uns natürlich unsere beiden Standbeine Forschungsgruppe Netz, also die Netz- und Kommunikationsecke mit dem internationalen „Netzgedönse“ – bitte „Gedönse“ nicht so hinschreiben – und High Performance Computing aus, die sich alle auch auf internationalem Parkett einen Namen gemacht haben. Hier sind wir gerade dabei Tier2-Anbieter zu werden, wovon auch die Universität in den nächsten Jahren stark profitieren wird. Das sind so die Speerspitzen. Technologisch ist insbesondere die Qualität unserer Server und Netze hervorzuheben, die praktisch ausfallsicher rund um die Uhr laufen. Auch die Tatsache, dass wir 2004 die Verwaltungs-DV übernommen haben und damit bestehende Synergieeffekte nutzen, ist hervorzuheben. Und ein absolutes Alleinstellungsmerkmal technologischer Art ist unser Identity Management. Es ist wirklich weltweit bahnbrechend und gibt es so nicht zu kaufen.

Red.: Okay. Sie haben in Ihrem Leben bereits zahlreiche technologische Entwicklungen miterlebt. Welche faszinieren Sie im Nachhinein am meisten?
GH: Eine technologische Entwicklung, an der ich persönlich beteiligt war, war die erste Kopplung des Großrechners hier im Haus mit dem Prozessrechner in der Physik. Das war 1981 und dass zwei Rechner über einen genormten File Transfer Daten austauschen und miteinander kommunizieren, das ist ja mittlerweile in jedem modernen Chip enthalten. Das war für mich eine gigantische Leistung. Die Verbindung von zwei Rechnern, die sich dann auch qualifiziert und auf vernünftige Art und Weise über Protokolle unterhalten, das hat eigentlich alles erst zum Laufen gebracht. Es gäbe kein Internet, wenn es nicht vorher die Netze und die OSI-Modelle gegeben hätte. Wie und auf welche Weise sich Computer widerspruchsfrei miteinander unterhalten, das ist eigentlich die Basis für alles gewesen. Alles hinterher ist nur Kleinscheiß. Dass jetzt jeder ein iPhone in der Hand hat, mit dem er eine App runterlädt, ist eine Folge der damaligen Entwicklungen. Das ist jetzt, natürlich überspitzt, nur Ausschuss von dem ganzen Zeugs. Die Netze waren, meiner Meinung nach, wirklich der große Sprung nach vorne.
Red.: Okay, das war 1981. Gab es denn noch weitere Highlights seitdem sie hier Rechenzentrumsleiter sind?
GH: Naja also Highlights gibt’s eigentlich täglich, würde ich mal sagen. Für mich ist unser eigenes IdM ein technologisches Highlight. Oder auch unser High Performance Computing, wo wir wirklich auch die Algorithmen mit entwickeln.

Red.: Gibt es auch technologische Entwicklungen, die Sie im Nachhinein erschrecken?
GH: Alle [lachen]. Wenn man sieht, dass die Polizisten in China mit Glasses rumlaufen, um zu einem Gesicht die zugehörigen Daten zu erkennen, dann kann man sich vorstellen, was das für ein Anfang ist. Dann wird die Demokratie nicht überleben. Und wenn totalitäre Systeme diese Technologie in den Griff kriegen, dann ist das das Ende. Es ist weniger die Technologie selbst, die mir Angst macht, sondern der Umgang mit der Technologie. Deswegen auch immer wieder mein Credo, dass man das, was man in den letzten 20 Jahren in den Schulen verschlafen hat, endlich angeht. Es geht nicht mehr darum, dass ein Kind Word oder PowerPoint lernt. Das ist Kinderkacke, das machen die Kinder von selbst. Die Kinder müssen wissen, was da in der Welt passiert. Die Kinder müssen wissen, was Vernetzung bedeutet. Die Kinder müssen wissen, was Komplexität bedeutet. Das kann man auch anerziehen oder antrainieren. Die Kinder müssen wissen, was durch diese Komplexität alles möglich ist. Das Thema „Big Data“ ist ja in aller Munde. Jeder redet darüber, aber keiner kann sich vorstellen, wie unzählig viele Daten herumliegen und welche Verbindungen jetzt schon möglich sind, die den menschlichen Geist völlig überfordern. Ich denke, das ist eine ganz große Aufgabe für die mittlere Zukunft. Nur so haben wir Chancen, dass unsere Demokratie überleben kann. Bitte rausschneiden.
Red.: Und die Polizisten haben eine Brille auf und erhalten dann gleich die Informationen, die anhand der Gesichtserkennung ausgespuckt werden?
GH: Ja. Gesichtserkennung ist ja schon Kinderkacke. Da gibt’s schon tausend Beispiele und Programme dafür, um das Ganze in Echtzeit zu machen. Das sind die Dinge, die die nächsten Generationen im Griff behalten müssen, sonst wird das richtig schlimm. Vielleicht noch ein Beispiel dazu. Innerhalb von acht Jahren ist im Durchschnitt das, was bei uns an Eisen rumsteht, in einem PC drin. In, ich weiß nicht wie vielen Jahren, in einem Fingernagel.

Red.: Dann kommen wir mal zu etwas leichterer Kost. Wie sieht denn so der typische Tag im Leben eines Rechenzentrumsleiters aus?
GH: Ich komme – bitte rausnehmen – um zehn Uhr hier an, hole mir einen Kaffee und mache dann ein kleines Schläfchen [lachen]. Tja, wie sieht mein Tag aus? Eigentlich ist ein Rechenzentrumsleiter dafür da, dass er ein bisschen in die Zukunft blickt, dass er Visionen hat und dass er die IT-Versorgung der Universität mitgestaltet. Dazu kommt man aber fast zu wenig, weil einen der Alltag aufhält. Das Ganze ist so ver… was soll ich sagen? Verstaatlicht hätte ich fast gesagt, alles was man beschafft, muss europaweit ausgeschrieben werden und und und. All diese Dinge bremsen, sodass man zur technologischen Themenfindung viel zu wenig Zeit hat. Das ist ein Teil. Einen großen Teil der Zeit nimmt aber auch die Personalakquise in Anspruch, weil leider deutlich weniger als die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier eine echte Stelle haben und der Personaldurchsatz dadurch extrem hoch ist. Was mach ich sonst noch? Gute Frage. Sitzungen abhalten.

Red.: Und am Abend bouldern gehen. Wenn wir schon bei dem Thema sind: Was ist denn eigentlich Ihr liebstes Hobby?
GH: Ich habe eigentlich zwei Hobbys, das eine ist Motorrad fahren, das andere ist Schlagzeug spielen, wenn ich denn dazukomme. Und in letzter Zeit ist noch das Bouldern mit einigen Kollegen dazugekommen, was wirklich Spaß macht. Es ist eine Mischung aus Mannschaftssport mit einem bisschen „Gaudi“ und andererseits muss ich mich alleine da hochkämpfen. Das ist ähnlich wie beim Bogenschießen. Da bin ich ja auch nie alleine gewesen, sondern in Begleitung meines Sohnes oder von Kollegen. Man hat ein bisschen Gaudi, läuft durch den Wald und schießt auf Plastikziele. Jeder will gewinnen, es ist eben eine Competition.

Red.: Das heißt, E-Sport kommt für Sie nicht infrage?
GH: Also, ich habe nie wirklich Computerspiele gespielt, in den 90’ern nur ab und zu Tetris. Jetzt habe ich 20 oder 30 Jahre lang gar nicht mehr gespielt, seit Neuestem habe ich aber ein RAID-System zu Hause, auf dem jetzt wieder Tetris läuft. Meine Frau lacht sich halb tot. Ich schnall mir da den Laptop abends auf den Bauch und spiele ein bisschen Tetris. Das einzige, was ich mit meinem Sohn damals gern gespielt habe, war dieses „Stronghold“. Wo man Burgen bauen muss und sich gegenseitig angreift.

Red.: Erzählen Sie doch gerne noch etwas zu Ihrer musikalischen Ader!
GH: Da gibt’s nicht viel zu erzählen. Ich habe zwanzig Jahre lang in verschiedenen Bands gespielt und dann bin ich nach einem großen Abschiedskonzert mit der Band ja hier weg nach Tübingen, zum 01.01.1994. Dort habe ich dann auch wieder Leute gefunden, aber habe dann einen scheiß Tinnitus gekriegt. Da kam mir schon der Gedanke, das ist vielleicht doch vom lauten Musikmachen die Jahre über. Und dann habe ich erst einmal aufgehört. Nachdem ich wieder zurückgezogen war, hat die Zeit und auch Lust gefehlt für eine Band. Mit Uwe und Dieter habe ich ab und zu mal ein bisschen mitgetrommelt, aber im Prinzip habe ich seit 1993 nicht mehr richtig gespielt. Aus einer Laune heraus habe ich dann aber plötzlich vor zwei Jahren am Abend einer ZKI-Tagung mit anwesenden Kollegen – da ist unser Tisch immer der Letzte, der heimgeht bei der Abendveranstaltung – beschlossen, wieder Musik zu machen. Und das hat sich so verfestigt, dass wir aus der Nummer nicht mehr rausgekommen sind. Wir hatten dann letztes Jahr an der Bundeswehrhochschule unsere Premiere und sind nun dieses Jahr auch zu unserem Mitarbeiter-Sommerfest anlässlich des 50-jährigen Jubiläums aufgetreten.

Red.: Wie sollte Ihrer Meinung nach das RRZE wahrgenommen werden?
© RRZE/Anke Vogler GH: Durchaus wichtig ist, dass wir ein wissenschaftliches Rechenzentrum sind und als solches auch auf jeden Fall weiterhin Bestand haben. Mir ist es außerdem wichtig, immer wieder zu betonen, dass wir ein Team von Profis sind. Deshalb wiederhole ich das auch jedes Jahr im Februar bei der großen Dienstbesprechung vor den Kollegen, damit die Leute das auch wirklich nochmal hören. Hier arbeiten Leute, die vielleicht nicht jeden Tag, aber fast jeden Tag gern hierherkommen, ihre Arbeit gut und gerne machen und die etwas draufhaben. Das finde ich auch wichtig nach außen rüberzubringen. Also dass der Haufen hier anders ist als so manch anderer Haufen, den ich bisher schon so erlebt habe, auch früher an anderen Stellen.
Red.: Wir sind also die Besten?
GH: Eh klar. [lachen]

Red.: Was wünschen Sie den Besten denn für die Zukunft?
GH: Ich wünsche mir einfach, dass in 50 Jahren … das ist ein bisschen zu weit gegriffen … in 20 Jahren dieses Rechenzentrum ernsthaft noch gebraucht wird. Aber es kann keiner so weit glotzen. Also was ich vorhin mal so salopp gesagt habe, dass man Intelligenz alle acht Jahre verkleinert und woanders hinbringt, wird irgendwann mal dazu führen, dass man die Serverfarmen nicht mehr braucht. Es gibt ja jetzt schon diese berühmten Clouds, wo wir mit der FAUbox ja auch mitmischen. Und auch die Welt wird sich ändern, wie ich vorhin schon einmal angedeutet habe. Google hat ja angefangen, das ganze Internet mit allen Informationen von überall aus verfügbar zu machen. Das kann man irgendwann mal auf ein winziges Kistchen pressen. Und dann brauch ich auch kein Google mehr, wozu auch. Aber ich bin abgeschweift. Was ich mir auf jeden Fall wünschen würde ist, dass wir hier – wo alles mit einem großen Großrechner angefangen hat – auch in Zukunft stattfinden. Für die Wissenschaft und die Forschung und die Studierenden. Das ist eigentlich das, was ich hoffe. Sämtliche Kunden, die bei uns vor Ort in den Einrichtungen sind, Sekretärinnen zum Beispiel, brauchen immer Ansprechpartner, an die sie sich wenden können. Und das wird mit Sicherheit eine Zeitlang noch so bleiben. Das ist ja auch eine der wichtigen Säulen, die wir durchs Schulungszentrum und durch die Service-Theken draußen vor Ort weiter betreiben. Aber Hoch- und Höchstleistungsrechnen wird in den nächsten zehn Jahren auf jeden Fall der große Bringer. Und wir werden dabei sein. Dick auf der Agenda steht für die nächsten zehn Jahre auch das Thema Langzeitspeicherung und die Normierung von Wissen. Das ist jetzt das große Thema. Und dazu braucht man am Ende des Tages große und vor allem schnelle Speicher und vorher auch Menschen, die ihre Wissenschaften und ihr Wissen kategorisieren können. Oder Taxonomieren oder wie auch immer. Da geht’s jetzt los.

Red.: Das heißt, man braucht auch gut ausgebildetes Personal?

Alle RRZE-Azubis von 1998 – 2015
Alle RRZE-Azubis von 1998 – 2015

GH: Ja, natürlich. Und dafür sorgen wir selbst. Die Fachinformatikerausbildung bei uns ist ein riesen Highlight und das betone ich auch immer wieder gerne. Wenn ich überlege, wir haben 60 Knäbelein und Mägdelein ausgebildet, die hinterher wirklich etwas können. Das ist eine staatstragende Rolle, die wir hier spielen. Definitiv. RRZE-Azubis von 1998 – 2015. Und das könnt ihr gern auch so abtippen. Hierfür haben wir ja auch bereits zweimal den Staatspreis von unserem Innenminister erhalten. Unsere Azubis haben die Möglichkeit, von jedem Fachgebiet etwas mitzubekommen. Weil wir auch das am breitesten aufgestellte Rechenzentrum sind. Es gibt kaum ein Rechenzentrum, was diese Wahnsinnsbreite hat. Die müssen wir ja auch aufbringen. Nicht zuletzt, weil auch die FAU so breit aufgestellt ist. Wir bieten Dienste jeglicher Art. Für die Verwaltung, für die Studierenden, und und und. Zusätzlich machen wir Wissenschaft, Schulungen und eben die Azubiausbildung und heben uns damit von anderen Einrichtungen ab.

Red.: Na dann blicken wir hoffnungsvoll auf die nächsten 50 Jahre! Wenn Ihnen jetzt nichts mehr einfällt, würde ich sagen: Das war ein sehr interessantes Gespräch. Vielen Dank Herr Doktor Hergenröder, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben.